Backstage 2022---News, Infos und Interviews---
Interview mit Fox Rage Team Angler und YPC-Cup Teilnehmer Patrick Marrable
Hallo Patrick, magst du dich für unsere Leser, vorstellen.
Hallo Leute, ich bin 43 Jahre alt und wohne in Neuss. Angeln begleitet mich seit ich geboren bin, mit 6 habe ich selber angefangen. Viele Verwandte in Tschechien sind Angler und in den Schulferien war ich immer im Ferienhaus in Tschechien. Tja, und dort war ich von morgens bis abends am Wasser. Meine Mutter musste mir teilweise sogar das Essen ans Wasser bringen da es nahezu unmöglich war mich vom Wasser weg zu bekommen. Zum Glück für sie war mein Lieblingsspot keine 200 m entfernt. Man kann also sagen, dass ich von Anfang an ein Angelsuchti war. In Deutschland konnte ich jedoch wegen fehlenden Fischereischein nicht angeln. Und wieder musste meine Mutter aushelfen und wegen mir den Fischereischein machen, damit wir (ICH!!!) auch in Deutschland gehen konnten, bis ich dann endlich den Jugendfischereischein beantragen konnte. Anfangs habe ich wohl wie die meisten Kids mit Stipprute und Pose auf alle möglichen Weißfische gefischt. Dann kam irgendwann die Stationärrolle hinzu und ich entdeckte das Angeln auf Karpfen, Schleien, Aale und Zwergwelse für mich. Ich glaube mit etwa 12 oder 13 bekam ich meine ersten Spinner geschenkt. Direkt ans Wasser damit und der erste Kunstköderfisch war ein 28cm langer Döbel. Ab da war es um mich geschehen. Zwar habe ich bis Anfang 20 immer noch regelmäßig mit Naturködern gefischt, aber die große Leidenschaft wurde das Spinnfischen. Mittlerweile fische ich fast ausschließlich mit Kunstködern, nur in der Schonzeit alle 2, 3 Jahre mal mit Schwimmbrot auf Karpfen und Graskarpfen oder mit der Method Feeder auf Schleien.
Was ist dein Lieblingsfisch und warum?
Die letzten 10, 15 Jahre habe ich fast nur auf Barsch gefischt, da ich es genieße mit leichtem Gerät und möglichst variabel zu fischen. In den letzten 2 Jahren versuche ich aber wieder vermehrt auf Zander und Hecht zu angeln, um meine Skills zu verbessern. Aber wenn es um meine absoluten Lieblinge geht, dann sind es Peacock Bass im Süßwasser und Bonefish im Salzwasser. Peacock Bass sehen einfach mega aus, gehen brutal ab und man kann sie sehr actionreich mit Topwater und Hardbaits befischen. Bonefish sind brutale Kämpfer, die erste Flucht ist übel was Geschwindigkeit und Ausdauer betrifft. Was aber auch süchtig macht ist das WIE: watend durch knöchel- bis hüfttiefes Wasser in tropischen Flats und dann mit leichtem Gerät den Köder vorsichtig auf Sicht präsentieren. Die Biester sind sehr spooky und meist sieht man sie nur flüchten. Aber wenn dann mal einer hängt, geht die Post ab. SUCHT!!!
Welche Ausrüstung/Tackle benutzt du gerne? Hast du Lieblingsmontagen und welche Vorteile haben diese?
Ich habe eigentlich kein wirkliches Lieblingstackle, da ich die Abwechslung brauche. Baitcaster für Topwater und Hardbaits, leichte, sensible Spinnings für Finesse Rigs und kleine Gummifische, schwerere Jiggen für Shads. Dann noch Setups fürs Vertikalen und Pelagen vom Kayak. Die Abwechslung und variabel zu bleiben ist für mich das Salz in der Suppe beim Angeln. Spinnfischen ist extremst vielseitig und wenn man breit aufgestellt ist, findet man fast immer eine Methode, einen Ködertyp, der genau in dem Moment liefert. Aber wenn ich mich einschränken müsste, dann definitiv das Angeln vom Kajak. Und bei den Methoden Topwater, Twitchbaits und Finesse Rigs. Montage betrifft ja dann eher nur Finesse Rigs und da nutze ich am liebsten mein Slide Rig. Dies ist eine Kombination aus Carolina und Kickback Rig. Bei diesem Rig ist das Gewicht am Seitenarm befestigt, welcher an einem frei laufenden Wirbel gebunden ist. So spürt der Fisch beim Biss keinen Widerstand, egal wie hoch das verwendete Gewicht ist. Ein weiterer Vorteil ist, dass ich bei den Gewichten variabler als beim Carolina Rig bin und bei einem Hänger in der Regel nicht die komplette Montage abreiße. Meist ist es nur das Gewicht oder der Haken, je nach dem was fest hängt.
Kurze Frage/ kurze Antwort!
Baitcaster oder Stationärrolle? -Definitiv beides!
Alleine oder in Gesellschaft? -Bevorzugt in guter Gesellschaft
Fluss oder See? -Jahreszeitenabhängig, im Sommer Fluss, im Winter See
Barsch oder Zander? -Barsch
Boot oder Ufer? -Kajak ;-)
Sind für dich Faktoren wie z.B. Luftdruck und Wassertemperatur beim Angeln entscheidend? Wird dein Handeln am Wasser dadurch beeinflusst?
Ich bewundere diejenigen, die sich intensiv damit befassen und mit Sicherheit Erkenntnisse gewinnen, welche zu mehr Fisch führen. Ich bin da eher simpel gestrickt und gehe einfach immer dann angeln, wenn ich Zeit habe und es nicht regnet. Auf Luftdruck achte ich so gut wie gar nicht, Wassertemperatur auch kaum. Ich achte eher auf die generelle Jahreszeit als konkrete Daten wie Luftdruck und Wassertemperatur. Aber, ich möchte es noch mal betonen, dies nur aus Faulheit. Es macht definitiv Sinn, sich damit zu beschäftigen!
Was ist deine schönste Erinnerung beim Angeln?
Mein erster Bonefish in den Flats von einer karibischen Insel. Nachdem auf Sicht diverse Fische alles getan haben, nur nicht zu beißen, habe ich ein paar Würfe mit einem Fox Rage Critter am Cheburashka Rig in einem Pool gemacht. Da kam dann der Biss und eine Flucht die deutlich über eine halbe Minute gedauert hat. Ich hatte sogar Zeit mir die Rolle anzugucken und zu überlegen, ob genug Schnur drauf ist und ob ich die Bremse mit Wasser kühlen soll. Die Flucht ist so brutal, da kann man mit leichtem Tackle nichts machen, nur abwarten. Nach ewigen Minuten harten Drill kam dann ein mitt60er Bonefish zum Vorschein. Zwei Tage harte Arbeit hatten sich endlich ausgezahlt. In traumhafter Kulisse einen Traumfisch gefangen. Das macht so verdammt süchtig.
Welche Reize haben für dich Angelwettbewerbe? Wie ist deine Motivation, wenn du z.B. am YPC teilnimmst?
Ich mag Wettkampf und Wettbewerb. Für mich ist es ein Anreiz, sich mit anderen zu messen und zu sehen, wo ungefähr man steht. Das Gute an Angelwettbewerben ist, dass ich dann privat umso entspannter angeln kann. Jegliche Lust auf Wettkampf lebe ich auf Turnieren wie dem YPC aus und privat geht es dann nur noch um Spaß und um eine gute Zeit am Wasser.
Welche Pläne hast du für deine anglerische Zukunft?
Keine konkreten. Ein Traum von mir ist es mal auf Peacock Bass in Kolumbien und generell mal im Amazonasgebiet geangelt zu haben. Seitdem ich mich erinnern kann bin ich vom Amazonas und dem Regenwald fasziniert. Diese Natur in Verbindung mit angeln zu erleben, das wäre für mich das Highlight im Leben.
Bietest du Guidings oder Seminare an? Bist du online präsent? Hast du eine Webseite?
Guidings biete ich keine an, Seminare bin ich ich immer mal wieder am überlegen, ob ich sowas starten soll oder nicht. Aber bisher konnte ich noch keinen konkreten Plan aufstellen und mir was Vernünftiges überlegen. Es muss ja für alle Beteiligten was bringen und da bin ich schon sehr perfektionistisch aufgestellt. Ein unzufriedener Kunde, daran hätte ich zu knabbern. Online bin ich bis jetzt fast ausschließlich bei Instagram präsent. Facebook habe ich einen Account, nutze ihn aber vielleicht alle 3, 4 Monate mal. TikTok habe ich mal versucht, aber kann mich mit Reels nicht so anfreunden. Webseite ist in Planung.
Vielen Dank Patrick und alles Gute für deine private und anglerische Zukunft!
Thomas Braunauer, der Gründer von Jig Freak im Interview
Die Firma Jig Freak wurde 2016 von Thomas Braunauer in Österreich gegründet und produziert Shads in Handarbeit aus regionaler Herstellung.
Hallo Tom, Stell dich doch als erstes Mal vor?
Mein Name ist Thomas Braunauer kurz gesagt Tom von Jig Freak. Bin 51 Jahre und wohne in St. Pölten im Herzen von schönen Niederösterreich. Seit über 20 Jahren Selbstständig, Papa von zwei Jungs, einem Mäderl und in einer glücklichen Beziehung seit 20 Jahren. Ich kann nicht genau sagen, wann die Leidenschaft bei mir ausgebrochen ist, sie war einfach von Kindesbeinen an da. Ich bin aufgewachsen an einem kleinem Voralpen-Fluss "der Pielach“ und seit ich denken kann drehte sich meine Leben rund ums Fischen.
Mir wurde erzählt von meinen älteren Geschwistern, dass ich schon mit 3 Jahren über den Zaun vom Elternhaus kletterte und Richtung Fluss ausbüxte. Meine richtige Fischerei-Laufbahn, begann mit 14 Jahren (alles davor hatte einen leicht schwarzen Charakter). Der anglerische Werdegang war von Karpfenfischen bis hin zum Raubfisch Angeln. Das mich von Anfang an gefangen nahmen. Bis heute lässt es mich nicht los!
Wenige später nach meine Anfängen kam ich zum Spinnfischen und habe meine Leidenschaft zu Gummifisch Angeln entdeckt. Was zu dieser Zeit nur in Twister-Form möglich war.
Wie und wann bist du auf die Idee gekommen dir die Zander-Hu's zu gießen?
2015 habe ich begonnen mit den ersten eigenen Formen zu experimentieren und zu Testen, da mir kaum ein herkömmlicher Gummifisch für meine Art zu Angeln gefiel. Ich Fische gerne direkt in der Donau im Hauptstrom und brauche dafür einen sehr schlanken hochbeweglichen Körper der mit so wenig Gewicht wie möglich am Grund gehalten werden kann.
Wie bist du auf die Idee der besondere Form des Zander-Hu’s gekommen?
Die jetzige Form ist durch langes Testen und ausprobieren am Wasser entstanden und hat sich auch als perfekt für die Zander Angelei bewehrt.
Was macht deine Gummifische besonders?
Der schlanke Strömungsoptimierte Körper vereint zweierlei Faktoren und zwar das perfekte Einsaugverhalten des Köders und seine Eigenschaft ihn mit geringsten Gewicht am Grund zu führen.
-Unser Team hat den HU Shad 2018 ausgiebig getestet und für sehr gut befunden! Siehe Test&Technik -Hot Lures 2016-2019-
Welche Gummifischfarbe muss jeder Angler immer dabei?
Das ist den Umständen entsprechend anzupassen und so Pauschal nicht zu beantworten. In einer gut gefüllten Köderkiste, gehören Naturdekore genauso wie Schockfarben, die dementsprechend den Gegebenheiten angepasst werden müssen (Wassertrübung,trübes Wetter oder Sonne).
Welche Exoten konntest du mit deinen Gummifische schon auf die Schuppen legen?
Der Hu-Shad heißt aus diesem Grund so, weil ich am Anfang der Tests mit dem Ur-Prototypen einen der seltenen Donau-Huchen fangen konnte. Des Weiteren konnte ich natürlich alle gängigen heimischen Raubfische damit fangen. Der Fisch der mir am meisten im Gedächtnis blieb, ist ein Perlfisch aus der Donau, den ich so nicht kannte. Meiner Meinung nach einer der Kampfstärksten Fische aller unserer heimischen Süsswasserfische.
Welchen Fisch möchtest du noch mit deinen Zander-Hu's überlisten?
Einen Meterzander!
Wirst du deine Köderrange erweitern?
Sie wird sicher laufend erweitert. Im Augenblick arbeite ich an einer größeren Maschine und als nächstes wird die Hu-Koppe in 7cm kommen, zum Forellen- und Barsch-Angeln.
Die HU-Koppe in 7cm, da sind wir sehr gespannt drauf! Grüße vom gesamten Team und wir freuen uns auf die nächsten Monate mit Jig Freak.
Infos und Shop Jig Freak: www.jigfreak.at
